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Ohne Moos nix los Finanzierung eines Auslandsstudiums in Holland

Wie finanziert man sich ein Studium in den Niederlanden?

In letzter Zeit habe ich viele Fragen zu einem wichtigen und großen Thema bekommen, zudem ich noch keinen Post verfasst habe: Der Finanzierung eines Studiums in Holland. Steht erstmal der Entschluss fest, dass man in den Niederlanden studieren möchte, muss man sich auch dem Thema Geld widmen, denn Studiengebühren und –materialien, Miete und Co. sind wahrscheinlich ein ganzes Stück höher als in Deutschland. In diesem Post möchte ich euch die Möglichkeiten, die ich kenne, vorstellen und euch einen kleinen Überblick geben, wie ihr den Wunsch Auslandsstudium finanziell doch noch erfüllen könnt:

-        Familie: Die größte finanzielle Stütze sind bestimmt die Eltern und die Familie. So gern man komplett unabhängig sein möchte, ist das als Student ohne großes Einkommen und vielen Kosten unrealistisch (außer ihr habt im Lotto gewonnen oder eine große Erbschaft, das schließe ich aber jetzt mal aus). Bei mir persönlich wird der größte Teil der Miete übernommen, wofür ich auch sehr dankbar bin, denn das erleichtert einiges!

 -        Auslandsbafög: Die meisten von euch werden sicher das normale Bafög kennen. Das Auslandsbafög ist eine Art Erweiterung davon. Die gute Nachricht: jemand der keinen Anspruch auf das normale Inlands-Bafög hat, kann trotzdem Anspruch auf Auslandsbafög haben, da die Fördersätze höher sind. Die schlechte: nicht jeder hat Anspruch. Die Verdienstgrenzen der Eltern sind relativ niedrig, genau wie die Vermögensgrenze. Deswegen kann der Anspruch sehr schnell verfallen. Um zu erfahren, ob ihr Auslands-Bafög erhalten könnt, könnt ihr diesen Online-Rechner benutzen.

-        Stipendien: Stipendien sind nur etwas für 1,0 Schüler? Stimmt nicht! Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Stipendien, die jedes Themengebiet und jede Studienrichtung abdecken. Ein guter Anlaufpunkt dafür ist der DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst), der Stipendien vergibt. Außerdem gibt es weitere Portale, die euch das passende Stipendium raussuchen, für das ihr euch bewerben könnt. Eine Liste findet ihr hier. Und die Chancen stehen gar nicht so schlecht: Ungefähr 40% aller Stipendienbewerber erhalten auch wirklich ein Stipendium!

-        Studienkredite: Mit Krediten verbindet man normalerweise eher etwas unangenehmes. Heutzutage gibt es aber Studienkredite mit guten Konditionen, auch z.B. Modelle wie der umgekehrte Generationenvertrag. Bei solchen Sachen sollte man aber trotzdem mit Bedacht die richtigen Angebote wählen und auch bedenken, wie es später mit Jobaussichten und Tilgung aussieht. Nichtsdestotrotz ist es sicherlich für viele eine gute Möglichkeit, wenn keine andere Optionen bestehen und man Bildung auch als Investionsgut ansieht. 

-        Nebenjob: In Deutschland ist ein Nebenjob neben dem Studium fast Gang und Gebe, in Holland nicht. Der Grund: Das Studium ist um einiger arbeitsintensiver und verlangt auch „unter dem Semester“ extrem viel Fleiß und Disziplin, da man konstant Projektarbeiten hat sowie wichtige Assignments und Tests. Nur recht wenige haben im ersten Jahr schon einen regelmäßigen Nebenjob in Holland.

Ganz ausgeschlossen ist eine Nebentätigkeit jedoch nicht! Nur geregelte Arbeitszeiten sind problematisch, da man (Beispiel IBA) jede Woche andere Uni-Zeiten hat. Viele Studenten arbeiten nebenbei an der Uni, z.B. beim Student Service, auf Messen oder bei der Promotion der Uni (Open Days als Beispiel, mich inbegriffen) oder als Student-for-a-day-Mentor. Da kann man sich die Zeit natürlich super einteilen, ohne das in irgendeiner Weise das Studium dafür leiden muss.

Regelmäßige Jobs sind auch möglich, vor allem am Wochenende. Allerdings sollte man sich und sein Zeitmanagement kennen und sich auf keinen Fall überschätzen, denn am Ende des Jahres ist der positive BSA wichtig, den man braucht, um weiter studieren zu dürfen! Am besten nimmt man sich am Anfang erst einmal eine Eingewöhnungszeit ohne Job bzw. mit minimalen Stunden, um zu schauen, wie gut man mit dem Stoff hinterherkommt.

Außerdem ist es natürlich oft praktisch Niederländisch zu können, gerade in Restaurants oder Klamottenläden. Prinzipiell sollte einen Nebenjob in Holland nicht die einzige Finanzierungsquelle sein, die Chancen, dass man dann das Studium in den Sand setzt, ist ziemlich hoch. Allerdings sind sie eine gute Ergänzung im Geldbeutel und sorgen dafür, dass man sich auch mal das ein oder andere Extra gönnen kann und nicht zu sehr aufs Geld schauen muss! 

-        Möglichkeiten des niederländischen Staates

Als Student in Holland hat man auch noch die Möglichkeit, von niederländischen Staat gefördert zu werden.

Collegegeldkrediet: Eine Option ist der Collegegeldkrediet. Eine Art Kredit, die die Studiengebühren abdeckt und nach Ende des Studiums zurück gezahlt wird. Mehr Info ist hier zu finden.

Studienfinanzierung: Eine andere Option ist die niederländische Studienfinanzierung, die aber (mittlerweile) für deutsche Studenten fast unerreichbar ist. Falls eure Eltern mal in Holland gearbeitet haben, ihr für 5 Jahre am Stück einen niederländischen Wohnsitz hattet oder ihr mindestens (!) 57 Stunden im Monat hier arbeitet, habt ihr Anrecht auf den Zuschuss + ein Semesterticket für Holland (das gibt’s nämlich in Holland sonst nicht dazu bzw. kann man das nicht erwerben). Die ersten beiden Faktoren kann man nicht beeinflussen, den letzten Punkt (Nebenjob) hatte ich ja schon angesprochen. Da muss man sich wirklich überlegen ob es das Risiko wert ist das Geld wieder zurückzahlen zu müssen wenn man das Studium abbricht bzw. den positiven BSA nicht erhält oder ob man Uni + 57h Arbeit im Monat ohne Probleme vereinbaren kann. 

Wenn ihr dann die Finanzierungfrage geklärt habt, solltet ihr natürlich auch eure monatlichen Kosten im Blick haben. Neben Ausgaben aufschreiben sind meine restlichen Spartipps hier zu finden.

Ich hoffe natürlich, dass euch der Blogpost etwas bringt im Bezug auf die Finanzierungfrage. Falls ihr trotzdem noch Fragen habt, könnt ihr mir z.B. gerne auf der deutschen FB-Seite der Uni schreiben!

Ansonsten: Stay tuned!



Foto: tqo-akademie.de