An der University of Twente ist das Jahr nicht wie in Deutschland in Semester unterteilt sondern in Studienjahre, wobei ein Studienjahr vier Module umfasst.
Dieses System heißt Twente Education Model und wurde vor ein paar Jahren an der Uni eingeführt. Jedes Modul geht 10 Wochen und ist auf einem bestimmten Bereich fokussiert (das erste Modul z.B. TOP - Technology, Organizations and People). Im ersten Modul hatten wir zwei Fächer, ein Projekt + Academic Skills (wobei Academic Skills nur alle paar Wochen mal vorkommt). Das erste Fach nennt sich Organization Theory und befasst sich mit dem Aufbau, Strategie, Effektivität etc. von Unternehmen. Währenddessen konzentriert sich das zweite Fach (Research Methods) eher auf Theorien zur Recherche/Forschung, d.h. es werden Theorien zu Fragestellungen und Umfragen besprochen. In Academic Skills lernt man z.B. richtiges Paraphrasieren, d.h. Dinge, die einem z.B. bei Hausarbeiten, beim Projekt oder auch später bei der Bachelorarbeit nützlich sein können.
Neben den Fächer hat man auch in jedem Modul ein Projekt, um das Wissen praktisch umzusetzen und anhand von einem Unternehmen zu erklären. Im ersten Modul bekommt man dazu von der Uni das Unternehmen, dass man im Projekt bearbeitet, zuteilt. Unsere Gruppe bekam ein relativ großes Unternehmen aus Twente, das Kabel für z.B. Telekommunikation herstellt zugeteilt, das wir in der zweiten Wochen auch schon besucht haben und uns alles ansehen konnten bzw. auch eine Präsentation gezeigt bekommen haben. Obwohl ich das Thema Kabel nicht gerade interessant finde, war die Führung trotzdem interessant, auch um zu sehen, wie die verschiedenen Produktionsprozesse ablaufen und koordiniert sind. Gerade solchen alltäglichen Dinge sieht man als selbstverständlich an ohne zu bedenken, was für ein Aufwand hinter diesen steckt, damit wir sie nutzen können.
Während meine deutschen Freunde, die ein Studium angefangen haben, gerade ihre O-Woche oder Erste-Woche hatten, hatte ich schon die ersten Klausuren hinter mir, da man hier meistens schon nach 4 Wochen Klausuren schreibt (Deswegen schreibe ich nächste Woche, nach 3 Wochen schon die nächste Klausur für das zweite Modul).
Gerade am Anfang, wenn man mit Infos und Aufgaben zugeschüttet wird und noch keinen Plan von Deadlines etc. hat, war es wirklich ziemlich anstrengend! Nach zwei Wochen legt sich das ein bisschen und am Ende des Moduls hatte man zwischendurch auch relativ wenig zu tun.
Mein Fazit vom ersten Modul, das bis Anfang/Mitte November ging, ist relativ positiv. Der Anfang war schon schwierig, aber die Umstellung ging relativ schnell und man hat - verglichen mit dem zweiten Modul - ziemlich viel frei, da man nur zwei anstatt ( wie jetzt ) fünf Fächer plus Projekt hat.
(Mit dem Blick lernt es sich gleich viel besser)
