CARE-FLOW ist ein vierjähriges Interreg VI project unter der Leitung der Universität Twente, das die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zwischen den Niederlanden und Deutschland verbessern soll. Ziel ist es, intelligente, datenbasierte Softwarelösungen zu entwickeln, die Patientenströme optimieren und die Gesundheitsversorgung in der Region effizienter zu gestalten.
Warum CARE-FLOW?
Die Gesundheitssysteme beider Länder stehen unter zunehmendem Druck aufgrund von:
Steigenden Kosten und einer alternden Bevölkerung
Wachsenden Anforderungen an die Gesundheitsversorgung
Fachkräftemangel im Gesundheitswesen
Diese Belastung zeigt sich besonders in Grenzregionen, wo fehlende Koordination zwischen den Systemen zu Ineffizienzen führt – etwa durch doppelte Ressourcen, ungleich verteilte Arbeitslasten und Verzögerungen in der Patientenversorgung. Frühere Krisen, wie die COVID-19-Pandemie, haben zwar den Wert grenzüberschreitender Kooperation gezeigt, doch aktuelle Ansätze sind oft noch fragmentiert und überwiegend ad hoc organisiert.
Unsere Lösung
CARE-FLOW nutzt die Möglichkeiten von Datenanalytik, mathematischer Modellierung, Künstlicher Intelligenz und Informationstechnologie, um:
Intelligente, datenbasierte Entscheidungen zur Ressourcennutzung (z. B. Einsatzplanung von Rettungsdiensten, Intensivbetten, Nachsorge Plätzen) zu ermöglichen
Sowohl reguläre als auch Spitzen-Bedarfe, einschließlich Pandemie-Szenarien, vorherzusagen
Gemeinsame Nutzung von Kapazitäten zu fördern anstatt Doppelstrukturen zu schaffen
Verzögerungen zu reduzieren und die Behandlungsergebnisse grenzüberschreitend zu verbessern
Die Algorithmen und Software werden gemeinsam mit Gesundheitsdienstleistern entwickelt, um die Praxistauglichkeit sicherzustellen. Ein spezielles Trainingsmodell unterstützt die Integration in den Alltag.
Zusammenarbeit
Das CARE-FLOW-Projekt bringt ein vielfältiges, grenzüberschreitendes Konsortium von Universitäten, Gesundheitsdienstleistern und Softwareunternehmen aus den Niederlanden und Deutschland zusammen.
Wer leitet die Algorithmenentwicklung bei CARE-FLOW?
Leitet das Projekt CARE-FLOW, koordiniert Forschung, Kommunikation und Management. Entwickelt intelligente, datenbasierte Werkzeuge zur Optimierung von Patientenlogistik und grenzüberschreitender Gesundheitsversorgung.
Bringt akademische Expertise in den Bereichen Krisenmanagement und Gesundheitswesen ein und unterstützt die Evaluation und Analyse der Projektergebnisse.
Verfügt über Fachwissen in Epidemiologie und Simulation. Leitet die Prognoseaktivitäten und trägt zur Integration der Ergebnisse in Planungsalgorithmen bei.
Ein spezialisiertes KMU für die Echtzeitsteuerung von Rettungsdiensten. Führt die Softwareentwicklung für Notfalldienste (WP7) und die Datenerfassung und Evaluation in WP3 und WP10. Arbeitet eng mit SafetyCT an geobasierten Routenplanungen.
Entwickelt Softwarelösungen für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen (VVT). Leitet WP3 (Datenmanagement) und WP8 (Softwareimplementierung). Das Rhythm-Team bringt umfassende Erfahrung in der Kapazitätsplanung und Gesundheitsanalyse ein.
Leitet WP10 (Pilotierung und Schulung). Spezialisiert auf die Einführung und Anwendung digitaler Notfall Technologien in komplexen Versorgungssystemen.
Koordiniert das Gesamtprojekt, überwacht den Fortschritt, die Berichterstattung und die Zusammenarbeit mit Partnern.
WP2 (PR und Kommunikation)
Universität Twente
Verwaltet Kommunikationsaktivitäten, öffentliche Sichtbarkeit, Stakeholder-Engagement und Einhaltung des Interreg/EU-Brandings.
WP3 (Datenmanagement)
Rhythm/ORTEC
Identifiziert und bereitet Gesundheitsdaten auf, stellt die DSGVO-Konformität sicher und entwickelt eine zentrale Datenplattform.
WP4 (Prognose und Modellierung)
Universitätsklinikum Münster UKM
Entwickelt Vorhersagemodelle für die Nachfrage im Gesundheitswesen, einschließlich Spitzen-/Krisenszenarien, unter Verwendung von Simulationen und epidemiologischen Daten.
WP5 (Grenzüberschreitender Einsatz von Rettungswagen)
Universität Twente
Entwickelt Algorithmen und digitale Strategien für die grenzüberschreitende Neupositionierung von Rettungswagen.
WP6 (Patientenfluss- und Kapazitätsmanagement)
Universität Twente
Entwickelt Algorithmen für ein intelligentes Patientenflussmanagement und eine effiziente Nutzung der Krankenhaus- und Nachsorgekapazitäten.
WP7 (Software für Notdienste)
Stokhos B.V. / TimeLab
Verbessert die Seconds-Plattform von Stokhos mit Prognosen und grenzüberschreitendem Routing aus den Arbeitspaketen 4 und 5.
WP8 (Krankenhaus- und Nachsorgesoftware)
Rhythm/ORTEC
Integriert die Planungstools aus den Arbeitspaketen 4 und 6 in die Healthcare Suite von ORTEC für den Einsatz in realen Krankenhäusern und in der Nachsorge.
WP9 (Auswertung)
Universität Münster
Bewertet die Effektivität des Tools und die Benutzererfahrung und unterstützt die projektweite Reflexion und Verbesserung.
WP10 (Versuche und Schulungen)
L2R GmbH
Organisiert Live-Tests und entwickelt Schulungsmaterialien, um das medizinische Personal bei der Verwendung der Tools zu unterstützen.
Finanzierung & Unterstützung
Das CARE-FLOW-Projekt wird im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und verfügt über ein Gesamtbudget von 4,6 Millionen Euro. Es wird mit 2.883.585,81 Euro kofinanziert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), das niederländische Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik (EZK), das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE NRW) sowie durch die Provinzen Flevoland, Groningen und Overijssel.