HomeAktuell (auf Deutsch)Die Universität Twente kartiert COVID-19-Fälle

Die Universität Twente kartiert COVID-19-Fälle

Wissenschaftler der ITC-Fakultät haben einen Kartensatz veröffentlicht, welcher einen umfassenden und leicht verständlichen Überblick über die COVID-19-Pandemie gibt. Die Karten sind das Ergebnis ihrer Forschung über die Kartierung von Epedemien und Pandemien und können frei verwendet werden.

„Es ist schwierig, Pandemien akkurat und leicht verständlich zu kartieren“, sagt Franz-Benjamin Mocnik, einer der Wissenschaftler, die die Karten erstellt haben. Die Fallzahlen können sich an verschiedenen Orten, beispielsweise zwei benachbarten Provinzen, um mehrere Größenordnungen unterscheiden. Diese Herausforderung kann durch die Verwendung von Kreisscheiben anstelle einer linearen Darstellung gelöst werden, denn die Fläche einer Kreisscheibe ist quadratisch im Durchmesser und skaliert daher besser für große Zahlen.

ÜBERSICHT

Die von Mocnik und seinen Kollegen erstellten Karten zeigen die SARS-CoV-2-Infektionen, -Todesfälle und -Genesungen in verschiedenen Ländern und zu verschiedenen Zeitpunkten. Daher ist es einfach zu erkennen, wo die Pandemie gerade erst aufkommt und wo sie ihren Höhepunkt erreicht hat. Die Darstellung der Infektionen auf einer Achse und der Todesfälle auf einer zweiten Achse ermöglicht, die Sterberate leicht zu erkennen und zu verstehen, wo die Pandemie sich beschleunigt, ungehindert fortschreitet oder sich verlangsamt. Zusätzlich wird die Anzahl der Genesungen in grün dargestellt. „Es ist wichtig zu kommunizieren, dass es Hoffnung gibt”, sagt Mocnik.

Abbildung 1: Eine Karte über die COVID-19-Fälle in Europa

Die aktuelle Pandemie betrifft große Teile der Welt, und ihre zeitliche und räumliche Entwicklung ist komplex. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Medizinern und anderen Entscheidungsträgern, welche Einsicht in die Daten benötigen, das gesamte Bild zu vermitteln. „Daneben können Karten von besonderer Nützlichkeit für Printmedien wie Magazine und Tageszeitungen sein”, sagt Mocnik. „Die Karten helfen zu kommunizieren, wo sich Hotspots der Pandemie befinden und wie sich diese zeitlich entwickeln.” Nur wenn diese Aspekte in einen gemeinsamen Kontext gesetzt werden, erzählen die Zahlen die zusammenhängende Geschichte der aktuellen COVID-19-Pandemie.

WEITERE INFORMATIONEN

Die Karten sind Teil der Publikation “Epidemics and pandemics in maps – the case of COVID-19”, welche im Journal of Maps publiziert ist und hier online gelesen werden kann. Die Karten sind open access und stehen zur freien Verwendung. Die Wissenschaftler Franz-Benjamin Mocnik, Paulo Raposo, Wim Feringa, Menno-Jan Kraak and Barend Köbben sind Teil der Abteilung „Geo-Information Processing” (GIP; ITC-Fakultät).

DOI: 10.1080/17445647.2020.1776646