HomeBildungStudi-BlogDinge, die ich in 10 Monaten Holland gelernt habe

Dinge, die ich in 10 Monaten Holland gelernt habe Teil 2

Heute stelle ich euch weitere 10 Dinge vor, die ich in den 10 Monaten, die ich hier wohne, gelernt habe (zum ersten Teil geht's hier entlang):

1.  Mit seinen Freunden auf 3 Sprachen zu reden führt manchmal zu ziemlich verwirrten Sätzen.

Ob Englisch, Deutsch oder Holländisch – manchmal kommen die verrücktesten Sätzen dabei raus, wenn man versucht, genau das auszudrücken was man auch sagen möchte. Am Ende klappt die Kommunikation aber doch immer!

2.  VPNs und der deutsche Fernseh-Entzug.

Viele deutsche Seiten von Fernsehsendern, Livestreming etc. sind durch Geoblocking blockiert, heißt man kann es nicht in Holland sehen. Ich bin als wahrscheinlich letzter Mensch der Erde darauf gekommen, auch mal VPN zu nutzen. Seitdem bin ich auch nicht mehr ganz so abgeschnitten vom deutschen Fernsehen :D

3.  IKEA Möbel aufbauen macht Spaß.

Wie bei den meisten bin auch ich für das Studium an der UT nach Holland gezogen und wohne zum allerersten Mal alleine. Da muss man sich um einiges mehr kümmern als zuhause von Steuern über Versicherungen zum Möbel aufbauen. Am Ende ist es aber ein gutes Gefühl zu wissen, was man so alles geschafft hat.

4.  Bargeld mitnehmen wenn man nach Deutschland fährt.

Bei dem ganzen Bargeldlosen Bezahlen hier ist es mir tatsächlich schon vorgekommen, dass ich aus Gewohnheit kein Bargeld mitgenommen habe und dann beim Bäcker oder in der Eisdiele wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde. Meine Mutter beschwert sich beim Heimatbesuch schon immer, dass ich auch allerkleinste Centbeträge mit Karte bezahle :D Allerdings zahlt hier wirklich fast jeder nur mit Karte und auch ich finde das super praktisch!

5.  Fitnesskarte sollte man auch ausnutzen wenn man sie extra gekauft hat.

Von der Uni gibt es eine so genannte „Fitnesscard“ mit der man das Uni-Fitnessstudio und alle Kurse mitmachen kann von Zumba über X-Core zum Pilates. Die Karte ist super praktisch da sie auf den Monat verteilt ca. 8 Euro kostet und man je nach dem ob man viel zu tun hat oder nicht spontan zu den Kursen gehen kann. Einziger Haken: Man sollte dann auch wirklich öfters mal hingehen wenn man sie schon gekauft hat :D

6.  Halte Ausschau nach kostenlosen Poffertjes!

Tipp für alle Neuen: Oft findet man an der Uni Info-Stände vor mit kostenlosen Snacks. Außerdem sind viele Veranstaltungen für die dort Werbung gemacht wird auch echt interessant z.B. die Bedrijvendagen (ein großes Event bei dem Studenten mit großen Unternehmen in Kontakt kommen) oder auch viele Start-Up Events. Z.B. findet öfters pro Jahr das „Funding Nemo“ Event statt, bei dem die beste Start-Up Idee eine Finanzierung an Land ziehen kann. Ein bisschen so wie bei die Höhle der Löwen von VOX.

7.  WLAN ist (fast) überall.

Ob im Supermarkt, am Bahnhof, im Zug, der Uni und der ganzen Innenstadt. Öffentliche Plätze ohne WLAN sind hier so gut wie nicht zu finden und daran habe ich mich auch schon ziemlich gewöhnt! In solchen Sachen ist Holland wohl schon ein bisschen voraus.

8.  Freundschaften sind so wichtig.

Was mir am Anfang gar nicht so bewusst war, war wie schnell und stark sich Freundschaften hier entwickeln. Man sieht sich jeden Tag natürlich für Vorlesungen, Projektgruppe und Co. und auch neben der Uni kann man noch viel unternehmen, da man höchstens ein paar Kilometer voneinander entfernt wohnt. Vor allem weil wir ja (fast) alle alleine hierher gekommen sind, sind die Freunde einfach noch ein viel größerer Teil vom Leben geworden als in Deutschland! Nichtsdestotrotz kann ich aber auch bestätigen, dass man mit guten Freunden auch trotz Entfernungen Freundschaften halten kann! :-)

9.  „Alles komt goed“ oder auch „Alles wird gut“

Wer meinen Blog schon von Anfang verfolgt, wird wissen, dass ich am Anfang des Studienjahres ganz schön aufgeregt war und mir auch ein bisschen Gedanken gemacht habe. Das lag an vor allem an zwei Sachen: 1. Englisch als Unterrichtssprache und 2. dem BSA. Ich war ganz gut in der Schule, auch in Englisch hatte ich keine Probleme. Allerdings hatte ich Bammel vor Literatur voller Fachwörter und in der Vorlesung nichts zu verstehen. Das war extrem unbegründet! Man findet sich so schnell da rein und die Sprache wird wirklich das geringste Problem! Der positive BSA (Binding Study Advice – Bindende Studienempfehlung) ist Voraussetzung, um nach dem ersten Jahr weiterstudieren zu dürfen. Man muss mindestens 3 von 4 Modulen ganz bestehen, mit ein paar Ausnahmen was Kompensation angeht. Aber auch das war zwar manchmal anstrengend, aber zu schaffen (und das obwohl ich z.B. einmal vor zwei Klausuren noch ein paar Tage in den Urlaub gefahren bin. Da bin ich keine Musterstudentin (aber no risk no fun)! Man macht sich meistens viel mehr Gedanken als wirklich nötig sind!)