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Stellenbosch University, Meine Kurse, Workload...

Im heutigen Blogpost möchte ich euch ein bisschen was über meine Auslandssemester-Uni erzählen (die Stellenbosch University), meine Kurse und die Unterschiede, die ich zur UT feststellen konnte.

Der erste große Unterschied ist, dass die SU eine allgemeine (klassische) Universität ist im Gegensatz zur technischen UT. Es gibt also nicht nur eine Fakultät für nicht-technische Studiengänge wie an der UT, sondern eine ganze Bandbreite an anderen Fakultäten, von Management/Economics über Jura und viele Sozialwissenschaften ist alles dabei. Das finde ich sehr gut, denn so bekomme ich jetzt auch die Chance, den „menschlichen“ Aspekt der BWL zu erkunden, in Ergänzung zu dem technischen Background den ich jetzt schon habe.

Dementsprechend groß ist auch der Campus, welcher das Zentrum der Innenstadt prägt. So läuft man nur 5 Minuten bis zur Eikestad-Mall, der größten Einkaufsmall von Stellenbosch. Recht mittig auf dem Campus befindet sich das „Neelsie“ Studentencenter, mit Bankfilialen, einer Drogerie, SPAR, Friseur, Reisebüro, Secondhand-Buchladen (sehr praktisch!), Handy Laden, Kleidungsläden, Schreibwarenläden und einem großen Food Court! Das Essen ist auch echt günstig und es gibt auch viele leckere gesunde Sachen.

Den Stundenplan musste ich mir selber zusammenstellen, was eine Umstellung für mich war, denn das musste ich an der UT bisher noch nie machen. Insgesamt hat das Prozedere um die 3 Stunden gedauert, wobei sich im Nachhinein noch einiges geändert hat – denn hier gibt es in jedem Kurse Vorlesungen einmal auf Englisch und einmal auf Afrikaans was dazu führte, dass ich auf einmal versehentlich in dem Afrikaans-Kurs gelandet bin.

Meine Kurse sind Industrial Psychology, Strategic Management und zwei Marketingkurse (Strategic Marketing und Advertising & Sales Promotion). Besonders die Marketingkurse und der Kurs über strategisches Management gefallen mir sehr gut!

Die Kurse hier ergeben insgesamt 32 ECTS, was trotz dem eigentlich erhöhtem Arbeitsaufwand sehr entspannt ist. Allerdings scheine nur ich das so zu empfinden, denn alle Deutschen hier beschweren sich, dass der Aufwand und die Ansprüche viel höher seien als in Deutschland. Das kann auch für deutsche Unis gut der Fall sein, allerdings fordert mich das Studium in Twente viel mehr und ich habe auch das Gefühl, dass ich davon mehr mitnehme. Beispielsweise gab es in Holland schon oft Vorlesungen, für welche man zwei Kapitel eines Buches pro Vorlesung lesen muss, hier sind es 1 (!) Kapitel in 4 Vorlesungen. Zumal ich das Lesen und Schreiben auf Englisch ja schon gewohnt bin und es daher recht schnell von der Hand geht und die Art des Lernens (Selfstudy) auch in Twente angewendet wird. 

Da die Jahreszeiten hier „andersrum“ sind, findet das erste Semester eines Jahres von Februar-Mai statt und das zweite Juli-Dezember, wobei die meisten Kurse schon Ende Oktober vorbei sind. Insgesamt hat man hier also weniger Uni (anstatt 20 Wochen wie in Twente sind es hier nur 16 Wochen Uni pro halbes Jahr). 

Auch wenn die Studienjahres-Aufteilung hier anders ist als in den Niederlanden, so ist das Prinzip gleich: Der Workload ist im Semester gleichmäßig aufgeteilt. So gibt es in jedem Fach jeweils zwei Tests und ein Practical Assignment, das eine Gruppenarbeit oder wöchentliche Online-Tests sein können. In einem Fach (Advertising & Sales Promotion) wird der zweite Test durch ein Individual Assignment ersetzt, für welches ich einen Marketing Plan für ein Unternehmen aufstellen muss.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden, die Gruppengröße ist ungefähr so wie in Twente, die Dozenten sind auch immer per Email erreichbar und die Atmosphäre ist wirklich gut. Den einzigen Minuspunkt, den ich bisher entdeckt habe ist, dass es unüblich ist, dass die Dozenten auch zu den Klausuren kommen (was sehr unpraktisch ist wenn Fragen aufkommen), und dass Klausuren immer erst um 17.30 beginnen, da die Konzentration in dieser Zeit schon sehr abnimmt.

 

Über weitere Unterschiede zwischen Südafrika und den Niederlanden/Deutschland (auch im Alltag) werde ich im nächsten Blogpost berichten. Stay tuned!