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Auslandssemester Südafrika: Die Vorbereitung

Die Vorbereitung eines Auslandssemester braucht viel Zeit, vor allem wenn man in ein Land geht, das nicht in Europa liegt. In diesem Blogpost nehme ich euch mit in meine Vorbereitungszeit, von der Entscheidung bis hin zum Abflug. Vielleicht kann ich ja somit dem ein oder anderem helfen einzuschätzen, wie viel Arbeit das Ganze ist und vor allem an was man alles denken muss. 

Die Entscheidung, nach Südafrika zu gehen, fiel bei mir schon relativ früh, nämlich im Oktober 2017. Warum genau Südafrika, das könnt ihr hier nachlesen. Da ich nicht an eine Partner-Uni gegangen bin, musste ich an der UT mithilfe von Rankings und meiner Motivation nachweisen, dass die Uni anerkannt ist und ich auch wirklich dorthin will. Das ging super einfach, denn meine Motivation war riesig! Somit kann ich mir die Credits trotzdem anrechnen lassen und das Auslandssemester passt perfekt in meinen Studienverlauf. Ich war wirklich überrascht, wie sehr mich die Uni, die Exchange Officer und die Studienberaterin unterstützt haben und dass mir keinerlei Steine in den Weg gelegt wurden, weil ich an keine Partner-Uni wollte. Ich hätte damit gerechnet, dass ich z.B. keine Credits anrechnen lassen kann oder es schlicht und ergreifend einfach nicht möglich ist. Aber das Gegenteil war der Fall, ich habe sogar viel Unterstützung von der UT für die Bewerbung an der Stellenbosch University erhalten und wurde dafür bewundert, dass ich so gut vorbereitet war und unbedingt meinen Traum verwirklichen wollte!

Die Bewerbung läuft ja normalerweise über das UT International Office. Bei mir musste ich sie direkt an die SU schicken, was aber nur ein Online Formular und ein Upload von Dokumenten wie Notenspiegel, Pass etc. war. Somit lief alles doch recht unkompliziert statt. Abgeschickt Anfang Januar, erhielt ich Anfang April die Zusage! In der Zwischenzeit habe ich mir ein Zimmer organisiert, in einer WG mit zwei anderen Südafrikanerinnen direkt neben dem Campus. Durch Erfahrungsberichte ehemaliger Austauschstudenten bin ich auf ein anderes Studentenhaus gestoßen, das mir dann den Kontakt zum Vermieter vermittelt hat.

Im März 2018 musste ich dann das Auslandsbafög beantragen, denn dadurch wurden die gesamten Studiengebühren in Südafrika, die für das Semester umgerechnet ca. 4000€ betragen, komplett übernommen. Die Beantragung war sehr viel Papierkram aber es lohnt sich! Ebenfalls im April hab ich dann meinen Flug gebucht. Ich bin ab Frankfurt nonstop nach Kapstadt geflogen, was ein Nachtflug war und ungefähr 12 Stunden gedauert hat. Allerdings gab es auch Studenten, die z.B. über Amsterdam, Dubai oder Katar geflogen sind.

Das Aufwändigste in der gesamten Vorbereitung war mit Abstand das Visum! Dafür musste ich nämlich allerhand Dokumente einreichen, vom polizeilichen Führungszeugnis über Kopien, massig Formulare, meine Kontoauszügen der letzten drei Monate und ärztlichem Check-Up bis hin zum Röntgenbild der Lunge! Das brauchte ich, um nachzuweisen, dass ich keine Tuberkulose habe und musste extra beim Radiologen gemacht werden. Im Mai musste ich dann die Dokumente persönlich in der südafrikanischen Botschaft einreichen – und die ist in Berlin! Da ich auch noch Uni hatte, hatte ich nur einen Tag Zeit und bin für einen Tag, morgens um 6 nach Berlin geflogen. Das Einreichen hat nur 5 Minuten gedauert, aber musste unbedingt persönlich gemacht werden.

Bis zum Abflug am11. Juli hatte ich dann noch viele kleine Vorbereitungen vor mir. Die Untermiete meines Zimmers in Enschede, Kreditkarte beantragen, Arztbesuche, Impfungen und so weiter haben die letzten Wochen vor dem Start geprägt.

Es war auf jeden Fall sehr zeitintensiv, daher würde ich jedem, der auch ein Auslandssemester machen möchte, raten so früh wie möglich anzufangen! Ich bin super froh, dass ich schon relativ früh angefangen habe, denn sonst wäre es vermutlich sehr stressig geworden! Schlußendlich kann ich aber sagen, dass diese langwierige Vorbereitung niemand abschrecken sollte ein Auslandssemester zu planen, denn das ist es definitiv wert! :)